Eröffnung Samstag, den 20.05.2023 16.00 Uhr im Museum der Stadt Grafing
Begrüßung: Bernhard Schäfer, Archiv- und Museumsleiter
Grußworte: Christian Bauer, Erster Bürgermeister
Einführung: Bernhard Schäfer, Kurator
Musik: Duo Grafenberg (Veronika Herzog, Theresa Huber)
DAS THEMA
Im 19. Jahrhundert verbreitete sich in der westlichen Welt das Gedankengut der Eugenik. In Deutschland verband sich diese „Erbgesundheitslehre“ stärker als in anderen Ländern mit der Rassenlehre, die davon ausging, dass das Erbgut eines Volkes rassisch geprägt sei. Und so etablierte sich hier die „Rassenhygiene“ mit ihren Vorstellungen von der „Auslese“ der Starken und der „Ausmerze“ der Schwachen.
Vor dem Hintergrund der schwierigen sozioökonomischen Lage nach dem Ersten Weltkrieg wurden in der Weimarer Republik die Stimmen lauter, die eine konsequente Umsetzung der bis dato entwickelten „rassenhygienischen“ Überlegungen forderten. „Minderwertige“ Bevölkerungsteile sollten durch Sterilisierung von der Fortpflanzung ausgeschlossen, „hochwertige“ durch Anreize dazu angespornt werden. Ja, die Forderungen gingen unter Umdeutung des alten Begriffs der „Euthanasie“ gar bis hin zur „Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens“.
Derartige Vorstellungen passten gut zur Ideologie der Nationalsozialisten, die sie dankbar aufgriffen und sich anverwandelten. Nach deren Machtübernahme 1933 bildeten sie denn auch die Grundlage der verbrecherischen „Rassenpolitik“ der NS-Diktatur. Und so wurden in der Zeit des Dritten Reiches auf deutschem Herrschaftsgebiet circa 400.000 Menschen zwangssterilisiert und etwa 300.000 psychisch Kranke und geistig Behinderte als „Euthanasie“-Fälle ermordet.
Auch ungefähr 240 Personen aus dem Ebersberger Raum traf das Schicksal der Zwangssterilisierung und etwa 30 fanden im Zuge des NS-„Euthanasie“-Programms den Tod. Eben diesen Opfern des Hitler-Regimes widmet sich die neue Sonderausstellung im Museum der Stadt Grafing.
BEGLEITPROGRAMM
Donnerstag, 25.05.2023, 19:30 Uhr, Grafing, Museum Zwangssterilisation und Patientenmorde im Nationalsozialismus Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Annette Eberle, Kath. Stiftungshochschule München, Camp. Benediktbeuern
Donnerstag, 22.06.2023, 19:30 Uhr, Grafing, Museum „… nicht Hunderte, sondern Tausende werden ermordet …“. Die „Euthanasie“-Verbrechen in Oberbayern Lichtbildervortrag von Nikolaus Braun, Leiter des Bezirksarchivs Oberbayern
Samstag, 01.07.2023, 14:00-16:00 Uhr, Haar, Psychiatrie-Museum Auf den Spuren von Opfern und Tätern in Eglfing-Haar Besichtigung des Psychiatrie-Museums am kbo-Isar-Amper-Klinikum Region München mit Geländebegehung
Mittwoch, 12.07.2023, 19:30 Uhr, Grafing, Museum Die Psychiatrie in Bayern in der Zeit des Nationalsozialismus Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Michael von Cranach, Hochschule für angewandte Wissenschaften München
Samstag, 22.07.2023, 8:00-19:00 Uhr, Grafing, Museum – Hartheim, Schloss Auf den Spuren von Opfern und Tätern in Hartheim Exkursion zum Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim mit Besuch der Gedenkstätte
Donnerstag, 27.07.2023, 19:30 Uhr, Grafing, Gaststätte „Heckerbräu“ Das Schicksal des Dominikus Kraißer aus Schammach Archiv-Stammtisch mit Bernhard Schäfer, Leiter von Archiv und Museum der Stadt Grafing
Bitte beachten: Für die Programmpunkte in Haar und Hartheim ist eine Anmeldung per E-Mail oder Telefon erforderlich! (bernhard.schaefer@grafing.de – 08092 / 703-1131)
Öffnungszeiten Museum
Sonntag 14–16 Uhr Donnerstag 18–20 Uhr An Feiertagen geschlossen
Führungen durch die Ausstellung für Besuchergruppen und Schulklassen nach Anmeldung
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