Herzlich willkommen
im Archiv & Museum der Stadt Grafing!

Sonderausstellung

20. Mai – 10. September 2023

Eröffnung 
Samstag, den 20.05.2023 16.00 Uhr 
im Museum der Stadt Grafing

Begrüßung: Bernhard Schäfer, Archiv- und Museumsleiter

Grußworte: Christian Bauer, Erster Bürgermeister

Einführung: Bernhard Schäfer, Kurator

Musik: Duo Grafenberg (Veronika Herzog, Theresa Huber)

DAS THEMA
 

Im 19. Jahrhundert verbreitete sich in der westlichen Welt das Gedankengut der Eugenik. In Deutschland verband sich diese „Erbgesundheitslehre“ stärker als in anderen Ländern mit der Rassenlehre, die davon ausging, dass das Erbgut eines Volkes rassisch geprägt sei. Und so etablierte sich hier die „Rassenhygiene“ mit ihren Vorstellungen von der „Auslese“ der Starken und der „Ausmerze“ der Schwachen.

Vor dem Hintergrund der schwierigen sozioökonomischen Lage nach dem Ersten Weltkrieg wurden in der Weimarer Republik die Stimmen lauter, die eine konsequente Umsetzung der bis dato entwickelten „rassenhygienischen“ Überlegungen forderten. „Minderwertige“ Bevölkerungsteile sollten durch Sterilisierung von der Fortpflanzung ausgeschlossen, „hochwertige“ durch Anreize dazu angespornt werden. Ja, die Forderungen gingen unter Umdeutung des alten Begriffs der „Euthanasie“ gar bis hin zur „Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens“.

Derartige Vorstellungen passten gut zur Ideologie der Nationalsozialisten, die sie dankbar aufgriffen und sich anverwandelten. Nach deren Machtübernahme 1933 bildeten sie denn auch die Grundlage der verbrecherischen „Rassenpolitik“ der NS-Diktatur. Und so wurden in der Zeit des Dritten Reiches auf deutschem Herrschaftsgebiet circa 400.000 Menschen zwangssterilisiert und etwa 300.000 psychisch Kranke und geistig Behinderte als „Euthanasie“-Fälle ermordet.

Auch ungefähr 240 Personen aus dem Ebersberger Raum traf das Schicksal der Zwangssterilisierung und etwa 30 fanden im Zuge des NS-„Euthanasie“-Programms den Tod. Eben diesen Opfern des Hitler-Regimes widmet sich die neue Sonderausstellung im Museum der Stadt Grafing.


 

BEGLEITPROGRAMM

Donnerstag, 25.05.2023, 19:30 Uhr, Grafing, Museum
Zwangssterilisation und Patientenmorde im Nationalsozialismus
Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Annette Eberle, Kath. Stiftungshochschule München, Camp. Benediktbeuern

Donnerstag, 22.06.2023, 19:30 Uhr, Grafing, Museum
„… nicht Hunderte, sondern Tausende werden ermordet …“. Die „Euthanasie“-Verbrechen in Oberbayern
Lichtbildervortrag von Nikolaus Braun, Leiter des Bezirksarchivs Oberbayern

Samstag, 01.07.2023, 14:00-16:00 Uhr, Haar, Psychiatrie-Museum
Auf den Spuren von Opfern und Tätern in Eglfing-Haar
Besichtigung des Psychiatrie-Museums am kbo-Isar-Amper-Klinikum Region München mit Geländebegehung

Mittwoch, 12.07.2023, 19:30 Uhr, Grafing, Museum
Die Psychiatrie in Bayern in der Zeit des Nationalsozialismus
Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Michael von Cranach, Hochschule für angewandte Wissenschaften München

Samstag, 22.07.2023, 8:00-19:00 Uhr, Grafing, Museum – Hartheim, Schloss
Auf den Spuren von Opfern und Tätern in Hartheim
Exkursion zum Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim mit Besuch der Gedenkstätte

Donnerstag, 27.07.2023, 19:30 Uhr, Grafing, Gaststätte „Heckerbräu“
Das Schicksal des Dominikus Kraißer aus Schammach
Archiv-Stammtisch mit Bernhard Schäfer, Leiter von Archiv und Museum der Stadt Grafing

Bitte beachten: 
Für die Programmpunkte in Haar und Hartheim ist eine Anmeldung per E-Mail oder Telefon erforderlich!
(bernhard.schaefer@grafing.de – 08092 / 703-1131)

Öffnungszeiten Museum

Sonntag 14–16 Uhr
Donnerstag 18–20 Uhr
An Feiertagen geschlossen

Führungen durch die Ausstellung
für Besuchergruppen und
Schulklassen nach Anmeldung

> SONDERAUSSTELLUNGEN ARCHIV